Aufbereitung von Rohstoffen
Keramische Rohstoffe und Industrieminerale benötigen eine intensive Aufbereitung, um handwerkliche oder industrielle Fertigprodukte daraus herstellen zu können.
Bei der Aufbereitung werden die Eigenschaften des Rohstoffs zielgerichtet auf das Endprodukt abgestimmt, verändert und – besonders wichtig – in einem solchen Maße vergleichmäßigt, d.h. homogenisiert, dass Produkte von stets gleichwertiger Qualität gefertigt werden können. Hier werden besonders hohe Ansprüche an die Eigenschaften Farbkonstanz, Dichtbrennen und Widerstandsfähigkeit gestellt. Hinzu kommt eine große Palette weiterer Eigenschaften, welche Formgebung, Handhabung und Brennprozess beispielsweise des keramischen Produktes bestimmen. Diese hohen Ansprüche an die Qualität der Keramik – von uns allen als Verbraucher gestellt – kann nur ein ausgefeiltes System von selektivem Abbau und anschließender Aufbereitung erfüllen, das von der Rohstoffindustrie heute als Grundvoraussetzung für ein wirtschaftliches Arbeiten in der heimischen Region angesehen wird.
Früher führte ein Töpfer die Aufbereitung mit eigener Hand durch – in der keramischen Industrie zählte die Aufbereitung zur Grundausstattung eines jeden Werks. Erst seit den 60er Jahren gelang es, die Tonverbraucher peu à peu davon zu überzeugen, sich auf die Fertigung zu konzentrieren und den Tonproduzenten immer mehr Schritte bei der Aufbereitung zu überlassen.
Heute verlässt kaum noch eine Tonne Rohstoff die Betriebe des Tonbergbaus, ohne in den Werken der Tonindustrie einige Stufen der Aufbereitung durchlaufen zu haben. So verbleiben zusätzliche Arbeitsplätze und die Wertschöpfung im Westerwald und sichern somit die wirtschaftliche Grundlage der Branche.