Früher hat es Auseinandersetzungen gegeben, jetzt ziehen Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden vermehrt an einem Strang. „Unsere Mitgliedsverbände haben teilweise eigene Vereinbarungen zu Flora- und Faunaschutz mit Bundesländern vereinbart bzw. mit Landesverbänden des NABU. Uhus siedeln unbehelligt in noch betriebenen Steinbrüchen und ehemalige Baggerseen wurden zu ökologisch sehr wertvollen Natur-schutzgebieten umgewandelt“, sagte der Präsident des BBS, Dr.-Ing. Gernot Schaefer anlässlich des gemeinsamen Workshops von NABU und BBS. Unter dem Motto: „Rohstoffgewinnung und Naturschutz – Kooperation statt Konfrontation“ wurden heute verschiedene Kooperationsprojekte in Mannheim vorgestellt.

„Der Rohstoffabbau stellt immer einen massiven Eingriff in die Landschaft dar. Dennoch können Abbaustätten aufgrund der neu entstehenden, meist nährstoffarmen und vegetationsfreien Lebensräume, als wertvolle Ersatzbiotope für hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenarten dienen. Diese sind vor allem selten geworden, weil die Landschaft großflächig intensiv genutzt und durch Stickstoffemissionen aus Industrie, Verkehr und Landwirtschaft überdüngt ist. Auch fehlt der Raum für natürliche Dynamik, wie sie ursprünglich durch Überflutungen und Erdrutsche gegeben war und so auf natürlichem Weg vergleichbare Lebensräume geschaffen hat“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

„Uns ist es wichtig, die Früchte des gemeinsamen Handels zu dokumentieren, um weiteren Umweltverbänden und Unternehmen Mut zu machen, in einen konstruktiven Dialog miteinander zu treten“, unterstrich Dr.-Ing. Schaefer. Konfrontation schade, Kooperation nütze immer beiden Seiten. Aktuelles gemeinsames Produkt von BBS und NABU sei der Flyer: „Betreiber von Steinbrüchen sichern den Lebensraum von Uhus“.

Im Jahr 2004 haben BBS, Naturschutzbund Deutschland, Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie und Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt eine gemeinsame Erklärung Nachhaltige Rohstoffsicherung verabschiedet. Der heutige Workshop zieht ein Resümee der gemeinsamen Arbeit und gibt einen Ausblick auf die künftige Zusammenarbeit.

„Seit der Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung vor zwei Jahren hat sich vor allem auf Länderebene einiges getan. Die Erklärung hat in mehreren Bundesländern dazu beigetragen, mehr miteinander statt übereinander zu reden. Dies ist in Anbetracht der bisherigen Konflikte bereits als ein großer Erfolg zu werten“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Auch sieht der NABU noch große Möglichkeiten, die ehemaligen Abbaustätten stärker im Sinne des Naturschutzes und als Bestandteil eines Biotopverbundes zu sichern.

Der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V. vertritt mit seinen 20 Mitgliedsverbänden 5900 Betriebe. Diese produzieren mit 126.500 Mitarbeitern rund 600 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe und erwirtschaften 20,7 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.

Der Naturschutzbund Deutschland, NABU, wurde bereits 1899 gegründet. Heute hat der Verband bundesweit über 400.000 Mitglieder, die in rund 1500 lokalen Gruppen organisiert und vorwiegend ehrenamtlich tätig sind.

Der BKR stellte im Rahmen der Veranstaltung seine FFH-Rahmenvereinbarung mit dem Umweltministerium Rheinland-Pfalz vor. Die FFH-Rahmenvereinbarung des BKR wurde mit den anwesenden NABU Mitgliedern diskutiert und schließlich sehr begrüßt.