Am 22. Juni tagten der Technische Ausschuss und der Wirtschaftsausschuss des BKRI im schönen Hofgut Imsbach Lapointe in Tholey, im Landkreis St. Wendel. Bereits am Vorabend trafen sich die Teilnehmenden zu einem ersten gemeinsamen Branchenaustausch. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die Neuwahl der Ausschussvorsitzenden. Als neuer Vorsitzender des Technischen Ausschusses wurde Dr. Witold Groborz von der Sibelco Deutschland GmbH gewählt. Als sein neuer Stellvertretender wurde Ingmar Lepiors von der Stephan Schmidt KG gewählt. Im Wirtschaftsausschuss wurden Wolfgang Mannheim von der KTS Kärlicher Ton- und Schamottewerke Mannheim & Co. KG (Vorsitzender) und Arndt N. Loh von der Theodor Stephan GmbH & Co. KG Ton- und Kaolinbergbau (Stellvertretender Vorsitzender) im Amt bestätigt.

Thematische Schwerpunkte der Veranstaltung waren die aktuellen Entwicklungen im Handels- und Steuerrecht sowie die neuen Regelungen zu „Natur auf Zeit“. Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Christoph Heinrich, Associate Partner bei Grant Thornton, berichtete den Teilnehmenden Näheres zum Thema Bilanzierung von Cloud Computing. Cloud Computing bezeichnet das dynamisch an den Bedarf angepasste Anbieten, Nutzen und Abrechnen von IT-Dienstleistungen über ein Netz. Cloud Computing erlaubt bei Bedarf, jederzeit und überall bequem auf diese IT-Dienstleistungen zuzugreifen. Zudem informierte Christoph Heinrich unter anderem zu ausgesuchten Einzelregelungen zum Vierten Corona Steuerhilfegesetz und zum sogenannten Energiekostendämpfungsprogramm – ein Werkzeug zur Dämpfung der finanziellen Auswirkungen aus stark gestiegenen Erdgas- und Stromkosten infolge des Ukraine Krieges für betroffene Unternehmen. Herr Rechtsanwalt Gundolf Schrenk, Ltd. Ministerialrat a. D. von Kunz Rechtsanwälte, Koblenz informierte zum dynamischen Schutzkonzept „Natur auf Zeit“ in der Rohstoffgewinnung. Dieses ist ökologisch sinnvoll und fachlich erwünscht und ist im nunmehr geltenden Rechtsrahmen rechtssicher umsetzbar. Aktive Gruben und Steinbrüche sind Hotspots der Biodiversität. Ob Laubfrosch, Gelbbauchunke, Kammmolch oder Vogelarten wie Uhu oder Uferschwalbe – sie alle fühlen sich in den Gewinnungsstätten der keramischen und mineralischen Rohstoffindustrie zu Hause. Der BKRI engagiert sich dabei seit mehr als 25 Jahren erfolgreich im Bereich Natur- und Artenschutzprojekte.

Neuwahl der Ausschussvorsitzenden: BKRI Geschäftsführer Dr. Matthias Schlotmann, Ingmar Lepiors, Dr. Witold Groborz, Wolfgang Mannheim und BKRI Vorsitzender Guido Faber (von links) – Es fehlt: Arndt N. Loh.

 

 

Gewinnung von Feldspat: Gruppenfoto der Ausschussteilnehmenden im Tagebau „Leißberg“.

 

Im Anschluss besichtigten die Teilnehmenden den Tagebau „Leißberg“ der Saarfeldspatwerke H. Huppert GmbH & Co. KG bei Güdesweiler. Manfred Schwanbeck führte als Vertriebsleiter und profunder Kenner der keramischen Rohstoffindustrie über das Betriebsgelände und informierte ausführlich von der Gewinnung über die Aufbereitung von Feldspat, bis hin zur Rekultivierung der in Anspruch genommenen Flächen. Auch gab er seinen Besuchern einen spannenden historischen Rückblick auf „das weiße Gold der Region“. Er berichtete über die Fürstlich Nassau-Saarbrückische Porzellanmanufaktur im benachbarten Ottweiler, die 1763 gegründet wurde und bis 1800 bestand. Durch die relativ kurze Produktionsdauer von knapp 30 Jahren zählen die Produkte der Ottweiler Porzellanmanufaktur heute zu den seltensten und teuersten Porzellanen der Welt. 

Dr. Matthias Schlotmann
Geschäftsführer BKRI

Gudrun Schmidt
Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftspolitik