Deutschland ist reich an heimischen Rohstoffen. Die Länder Rheinland-Pfalz und Hessen besitzen unter anderem bedeutende Lagerstätten von Spezialtonen. Die aktuelle und zukünftige Rohstoffgewinnung in Rheinland-Pfalz und Hessen stand im Mittelpunkt des Branchenforums Rohstoffwirtschaft, zu dem die IHK Koblenz gemeinsam mit der IHK Limburg am 04. September 2013 eingeladen hatte. Weitere Kooperationspartner der Veranstaltung waren der Bundesverband Keramische Rohstoffe und Industrieminerale e.V. (BKRI), der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie e.V. (vero) sowie der Industrieverband Steine und Erden e.V. (VSE).

Mehr als 50 Unternehmer diskutierten mit Vertretern der rheinland-pfälzischen und hessischen Ministerien über die Zukunft der regionalen Rohstoffgewinnung. Hierbei betonte Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz, dass die Gewinnung der heimischen Rohstoffe eine erste Stufe einer vorwiegend regionalen Wertschöpfungskette darstellt. „Die wirtschaftliche Bedeutung der Branche für unsere Region reicht aber weit über den Abbau hinaus“, so Rössel. Denn die rohstoffgewinnenden Firmen stellten generell einen bedeutenden ökonomischen Faktor in Rheinland-Pfalz bzw. Hessen dar.

Nachdem Herr Dr. Friedrich Häfner vom Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz in seinem interessanten Vortrag die Bedeutung der Rohstoffwirtschaft erläutert hatte, folgte ein Referat von Andreas Tschauder, Ministerium für Wirtschaft, Klimawandel, Energie und Landesplanung zu den derzeitigen Entwicklungen in Rheinland-Pfalz, das bei den Zuhörern ebenfalls auf reges Interesse stieß. Herr Dr. Holger Casper vom Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz schließlich stellte das aktuelle Rohstoffsicherungskonzept des Landes Hessen vor.

BKRI-Geschäftsführer Dr. Matthias Schlotmann betonte in der anschließenden Podiumsdiskussion, dass eine äußerst zeitaufwendige und kostenintensive Erschließung sowie Gewinnung von Lagerstätten für die Unternehmen eine langfristige Planung erfordert, inklusive Vertrags- und Investitionssicherheit. Hier erwarten die Unternehmen ein klares Bekenntnis der Politik zu einer entsprechenden Rahmensetzung.

Im Kontext des Branchenforums Rohstoffwirtschaft wurde aufgezeigt, was auf politischer Ebene in Rheinland-Pfalz und Hessen geplant ist, und welche Resultate sich hieraus für die Betriebe der heimischen Rohstoffwirtschaft ergeben könnten. In der lebhaften Diskussion wurde verdeutlicht, dass Rohstoffgewinnung heutzutage selbstverständlich im Einklang mit Bevölkerung und Naturschutz möglich ist. Die Teilnehmer der Diskussionsrunde kamen hierbei zu dem Schluss, dass es einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit bedarf, um die Notwendigkeit der Versorgung mit Rohstoffen aus heimischen Quellen darzulegen.

Dr. Matthias Schlotmann, Geschäftsführer BKRI
Gudrun Schmidt, Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftspolitik