Am 4. Juli 2012 fand sie unter hoher Beteiligung der BKRI-Mitgliedsfirmen die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung zwischen dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV) und dem Bundesverband Keramische Rohstoffe und Industrieminerale e.V. (BKRI) statt.

Interessierte Teilnehmer – Erkundungstour in der Grube Wimpfsfeld

Die Umweltministerin der Hessischen Landesregierung, Frau Lucia Puttrich, ließ es sich nicht nehmen, zu diesem besonderen Anlass dem BKRI eine Mitgliedsurkunde zu überreichen. Der Bundesverband Keramische Rohstoffe und Industrieminerale e.V. erhielt zudem „für seine besonderen Leistungen im Umweltschutz insbesondere auf Grund der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung Natura 2000″ die Mitgliedschaft in der Umweltallianz Hessen – Bündnis für nachhaltige Standortpolitik“!

Die Umweltministerin bezeichnete die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung Natura 2000 der Umweltallianz Hessen mit dem Bundesverband Keramische Rohstoffe und Industrieminerale e.V. (BKRI) als einen „wichtigen Schritt zur Erhaltung und Förderung geschützter Arten und Lebensräume“. „Der Abbau von Rohstoffen schafft hochwertige Lebensstätten für eine Vielzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Tongruben, Steinbrüche, Kies- und Sandgruben können Quellen der Biodiversität sein, wenn im laufenden Betrieb Rücksicht genommen wird“, bestätigte Lucia Puttrich den interessierten Zuhörern in der Grube „Wimpfsfeld II“ der Stephan Schmitt-Gruppe in Mengerskirchen.

V.l.n.r. Günther Schmidt, Peter Ludwig, Lucia Puttrich, Dr. Matthias Schlotmann. – Lucia Puttrich und Dr. Matthias Schlotmann.

Die abgeschlossene Vereinbarung stellt den Schutz von so genannten „Pionierlebensräumen“ angepasster Amphibien wie Gelbbauchunke, Kammmolch, Laubfrosch und Geburtshelferkröte ebenso in den Vordergrund wie den Erhalt von Vogelarten wie Uhu, Wanderfalke, Uferschwalbe, Steinschmätzer, Schwarzkehlchen und Flussregenpfeifer.

Durch den Einsatz der BKRI-Mitgliedsfirmen profitiert nicht nur die Umwelt, sondern das Engagement zahlt sich auch für die Firmen selbst aus: eine absolut erfreuliche Win-win-Situation. Sind Rohstoff-Abbaugebiete Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000, so gelten die Beeinträchtigungsverbote für die geschützten Arten und Lebensräume. Zudem verpflichten sich die beitretenden Mitgliedsfirmen zu Maßnahmen des Naturschutzes, über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Auf der anderen Seite bestätigt die Vereinbarung, dass die Fortführung des Rohstoffabbaus für den Erhalt der geschützten Arten notwendig ist. „Denn“, so BKRI-Geschäftsführer Dr. Schlotmann, „Deutschland – und auch Hessen – ist reich an mineralischen Rohstoffen“.

„Diese europaweit gültigen Vorschriften helfen, das Artensterben zu stoppen“, zeigte sich die Umweltministerin überzeugt. Auch deshalb sei ihr eines ganz besonders wichtig: Die Kooperation zwischen der hessischen Umweltpolitik und engagierten Unternehmen der Region.

Bei einem gemeinsamen Rundgang durch die Tongrube zeigte Werner Heuser, technischer Leiter der Stephan Schmidt KG, den Besuchern den Abbau hochwertiger Spezialtone, die Transportwege des Tons sowie die erfolgreiche Rekultivierung direkt vor Ort. Die Stephan-Schmidt-Gruppe, die zwischen Winkels und Mengerskirchen mehr als 400 verschiedene Sorten Ton abbaut, setze auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ökonomischer Leistungsfähigkeit und effektivem Naturschutz, hieß es. Auch deshalb sei das Unternehmen bereits seit Jahren Mitglied der Umweltallianz Hessen.

„Die Bereitschaft von Betrieben, für den nationalen und europäischen Naturschutz Lebensräume von bestandsbedrohten Tierarten zu entwickeln und zu erhalten, verdient unsere Anerkennung“, betonte Lucia Puttrich bei ihrer Ansprache vor den anwesenden Firmenvertretern.

Der BKRI begrüßt die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung und freut sich auf die Mitgliedschaft in der Umweltallianz Hessen – Bündnis für nachhaltige Standortpolitik. Diese Mitgliedschaft wird dem Bundesverband auch in Zukunft ein Ansporn sein, sich ganz besonders für die praktische Umsetzung der Rahmenvereinbarung Natura 2000 – und damit für den Umweltschutz – einzusetzen.

Dr. Matthias Schlotmann, Geschäftsführer BKRI und RUV Gudrun Schmidt, Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftspolitik