Über 50 Mitglieder und Interessierte folgten einer Einladung am 28. November ins Bürgershaus Siershahn zu einer Vortragsveranstaltung über den Tonbergbau im Westerwald und Rohstoffe in Rheinland-Pfalz. Anlässlich seines 20jährigen Bestehens hatte der Verein Prof. Werner Nink, Justus-Liebig-Universität Giessen und Dr. Ansgar Wehinger, Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz, als Vortragende eingeladen.

Der Siershahner Bürgermeister Gustav Böckling begrüßte die Anwesenden und wies auf die Bedeutung sowohl des Tonbergbaus als auch des Tonbergbaumuseums für die Gemeinde hin. Er gratulierte dem Verein zu seinem 20-jährigen Bestehen und überreichte dem 1. Vorsitzenden Gerd Klemmer dazu eine Geldspende.

Gerd Klemmer ließ die Vereinsgeschichte seit der Gründungsversammlung am 30. November 1987 in Siershahn Revue passieren und erinnerte besonders an den Erwerb der ehemaligen Schachtanlage „Gute Hoffnung“ an der Poststraße im Februar 1990. Sie sei heute wesentlicher Bestandteil des Tonbergbaumuseums, das 1992 mit einem neuen Ausstellungspavillon eröffnet werden konnte.

Nach wie vor betreibt der Tonbergbauverein Westerwald das Museum durch ehrenamtlich tätige Mitglieder. Gerd Klemmer berichtete von jährlich rund 2000 Besuchern, die bei weitem nicht nur aus dem Westerwald stammen. Unter den den Vorhaben des Museums im nächsten Jahr befinden sich unter Anderem eine Exkursion zu einem noch in Betrieb befindlichen untertägigen Tonabbau sowie weitere Vorträge . Durch gemeinsamen Veranstaltungen mit dem Lehrerseminar Westerburg wird die pädagogischen Funktion des Museums für den heimischen Raum verstärkt und intensiviert werden.

Professor Nink wies in seinem Vortrag über den Tonbergbau im Westerwald auch auf diese Aufgabe eines Museums hin, „Gegenstände zum Sprechen bringen“, ein Aspekt, den er als Dozent für Museumspädagogik besonders verfolgt. Seine Ausführungen zeigten die soziale und wirtschaftliche Bedeutung des Tones im Westerwald auf. Interessant war seine Darstellung der technischen Entwicklung im Tonbergbau von der Gewinnung im Glockenschacht, dem Abbau mit dem Spaten, über die Verwendung von Preßluftspaten seit 1928 bis zu den heute üblichen Abbaumethoden mit dem Hydraulikbagger. Er verwies auch auf die grundlegende Bedeutung des Tones für die weltberühmte Keramikindustrie des Kannenbäckerlandes, deren Beutung heute zwar relativ abgenommen hat, aber immer noch mehre tausend Arbeitsplätze bietet und sichert.