Rund 300 Besucher kamen zum Tag der Offenen Türe am 20. Mai in das Tonbergbaumuseum in Siershahn. Wie schon in den Jahren zuvor beteiligte sich der Tonbergbauverein Westerwald als Träger des Museum am Internationalen Museumstag und hatte ganztägig das Museum für interessierte Besucher geöffnet.

In regelmäßigen Führungen konnten die Zuhörer einen Einblick in den Alltag der „Tonstecher“ über und unter Tage bekommen. Das Museum befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen, 1979 stillgelegten Schachtanlage „Gute Hoffnung“ der Firma Goerg & Schneider. Grubengebäude, Seilfahrt und die Hängebank sind noch erhalten und zählen zu den besonders interessanten Teilen der Ausstellung. Zahlreiche Besuche wären gerne in den Schacht eingefahren – ein ehemaliger Beschäftigter auf der Schachtanlage wollte „eigentlich nur mal sehen, wie es heute da unten aussieht“ – jedoch ist dies, zumindest zur Zeit, nicht möglich.

Wie es „unten“ aussah, wird auf vielen Tafeln und Fotografien dargestellt. Ebenso sind originale Arbeitsgeräte und restaurierte Maschinen und aus und mit Westerwälder Ton hergestellte Keramik zu besichtigen. Daneben werden im Museum die Standorte der aktuell betriebenen Tongruben sowie Betriebs- und Rekultivierungspläne dokumentiert. Große Aufmerksamkeit bei den Besuchern erlangte die „Perle“ der Ausstellung: ein Stummfilm aus den 40er Jahren, der Tonstecher bei der Arbeit zeigt. Dieses Filmdokument gelangte erst vor wenigen Jahren in den Besitz des Museums.
Hauptattraktion, nicht nur für die kleinen Besucher, war und ist die funktionstüchtige Grubenbahn, die um das Museum herum verläuft und an diesem Tag, nur durch wenige Pausen unterbrochen, Runde und Runde mit den begeisterten Fahrgästen drehte.

Nicht nur zu Anlässen wie dem Tag der Offenen Tür werden die Räumlichkeiten des Tonbergbaumuseums genutzt: Tagungen und Sitzungen werden sowohl im Ausstellungsraum als auch in der Hängebank durchgeführt. Die Bewirtung wird auf Wunsch von einem lokalen Catering-Service übernommen. Das Tonbergbaumuseum kann ganzjährig besucht werden, allerdings sind Besichtigungen und Führungen nur nach Absprache möglich (Tel. 02623-951363) oder unter www.tonbergbaumuseum.de. Hans-Georg Fiederling-Kapteinat Schriftführer 29.05.2007