„Zur Versorgung unserer Industrie mit Rohstoffen sind die vor unserer Haustür liegenden heimischen Rohstoffe unverzichtbar“ sagte der hessische Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel auf der Jahrestagung des Bundesverbandes Keramische Rohstoffe e.V. (BKR) in Fulda. Die Jahrestagung des BKR fand am 20. April 2007 in Fulda unter Leitung des BKR-Vorstandsvorsitzenden Herrn Dipl.-Ing. Walter Steiner statt. Rund 100 Vertreter von Mitgliedsfirmen und Gäste nahmen an der Veranstaltung teil (siehe nachfolgenden Bericht).

Als besonderen Gast begrüßte der BKR den hessischen Wirtschaftsminister Herrn Dr. Alois Rhiel, der einen Vortrag zum Thema „Wirtschaftspolitik in Hessen: Sicherstellung der heimischen Energie- und Rohstoffversorgung“ hielt. Wirtschaftsminister Rhiel betonte, dass für die Rohstoffunternehmen insbesondere auch die gestiegenen Energiekosten ein großes Problem darstellen. Hier sei die Politik gefordert sei und habe diese Herausforderung auch angenommen.

Der BKR-Vorstandsvorsitzende Walter Steiner stimmte dem zu: „Der Zugang zu unseren heimischen Rohstoffen muss sichergestellt sein. Unsere Abbaustellen sind häufig von Überplanungen und anderen Nutzungen bedroht. Sie stehen dann schlimmstenfalls gar nicht oder auf Jahrzehnte hin nicht mehr zur Verfügung.“ Wichtig sei es den Anliegen der Rohstoffgewinnung insbesondere auch in der Raum- und Regionalplanung mehr Gewicht zu verschaffen, so Steiner.

Fuldas IHK-Präsident Diplom-Kaufmann Helmut Sorg ging in seinem Grußwort auf die wirtschaftliche Situation des IHK-Bezirks ein. Insbesondere den mittelständischen Unternehmen sei es zu verdanken, dass die Region Fulda bereits seit längerer Zeit die niedrigste Arbeitslosenquote aller hessischen Arbeitsamtbezirke und die höchste Ausbildungsquote in ganz Hessen vorweisen könne. Sorg betonte, dass die Region Fulda von den guten Verkehrsanbindungen und auch der Nähe zum Rhein-Main-Gebiet profitiere und für Unternehmen ein guter Produktions- uns Handelsstandort sei.

Der Bundesverband Keramische Rohstoffe e.V. (BKR) vertritt gegenüber Behörden, Verbänden, Öffentlichkeit und anderen Personenkreisen die fachlichen wie auch wirtschaftlichen Interessen von Firmen, die feuerfeste und keramische Rohstoffe in Deutschland gewinnen oder verarbeiten. Zu den keramischen Rohstoffen zählen Bentonit, Feldspat, Kaolin, Klebsand, Quarzit, Quarzsand und Spezialton.
Weltweit sind Industrieminerale, zu denen auch die keramischen Rohstoffe gehören, für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes von außerordentlicher Bedeutung. Zu den keramischen Rohstoffen zählt z. B. der keramische und feuerfeste Ton, der die Herstellung von Stahl, Glas, Zement und anderen Werkstoffen ermöglicht. Klassische Endprodukte sind Fliesen und Sanitärprodukte sowie Mauer- und Dachziegel. Keramische Rohstoffe werden als Basisrohstoffe auch in der Feinkeramik, der Papierherstellung, der chemischen, kosmetischen und pharmazeutischen Industrie, der Glasindustrie, der Umwelttechnik sowie der Metall- und Autozulieferungsindustrie benötigt. Auch in Farben, Lacken und Klebstoffen werden sie eingesetzt.

Die große Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten keramischer Rohstoffe zeigt auf, dass dem Rohstoffabbau eine große wirtschaftliche Bedeutung zukommt. Die Gewinnung keramischer Rohstoffe erfolgt heute weit überwiegend im Tagebau. Zur Bereitstellung der Rohstoffe für die verarbeitenden Industrien wurden moderne Abbaueinheiten geschaffen. Hinzu treten Aufbereitungsanlagen, in denen Rohstoff-Mischungen nach Laborrezepten hergestellt, standardisiert, getrocknet, gemahlen und zur direkten industriellen Verwendung weiterverarbeitet werden. Die heutigen Produktionstechniken sind durch einen hohen Aufwand an Qualitätsüberwachung gekennzeichnet.