Artenschutz und Rohstoffabbau stehen durchaus im Einklang miteinander:
Zu diesem Fazit kamen SGD Nord-Präsident Dr. Ulrich Kleemann und Gesellschafter Reiner Schmidt bei ihrem Besichtigungstermin in der Tongrube Schmidtenhöhe der Stephan Schmidt-Gruppe bei Koblenz. Die „Tongrube Schmidtenhöhe“ ist Bestandteil des 4.781 Hektar großen FFH-Gebietes „Lahnhänge“.


Grubenerkundung direkt vor Ort (Foto: Reiner Schmidt, Fa. Stephan Schmidt KG, SGD Nord-Präsident Dr. Ulrich Kleemann, Biotopbetreuer Jörg Hilgers sowie weitere Vertreter der Stephan Schmidt KG).

Schutzmaßnahmen zum Erhalt seltener Amphibien:
Im Auftrag der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord werden aktuell in Bereichen, in denen der Abbau bereits vor Jahren abgeschlossen wurde und die zunehmend von Sukzession betroffen sind, Aktivitäten mit schwerem Gerät gestartet.

Abbaugrube als Ersatzbiotop:
Die Tongrube hat für die heimische Tierwelt, insbesondere für Amphibien und Reptilien, eine enorme Bedeutung. Bietet sie doch wichtige Ersatzlebensräume und Rückzugsgebiete für stark gefährdete Arten. Gerade auch Abbaugruben sind es, in denen beispielsweise die Gelbbauchunke („Lurch des Jahres 2014“) oder auch der Kamm-Molch vorzugsweise Ersatzbiotope finden.
Um die Bedingungen für die insgesamt zwölf aktuell auf der „Schmidtenhöhe“ vorkommenden Amphibienarten weiter zu optimieren, wurden von der SGD Nord die jetzt durchgeführten Maßnahmen in Auftrag gegeben und mit Mitteln des Naturschutzes finanziert.

Ziel ist die Wiederherstellung von strukturreichen Biotopflächen mit unterschiedlichen Laich- und Aufenthaltsgewässern. „Solange der extensive Abbau fortschreitet und dadurch stets neue Kleinbiotope in den Abbauflächen entstehen, bleibt der „gute Erhaltungszustand“ der Arten wie die EU-NATURA 2000-Richtlinie dies fordert, erhalten,“ so SGD Nord-Präsident Dr. Ulrich Kleemann.
Die jetzt durchgeführten Maßnahmen sind Teil der Planungen zur Umsetzung des FFH-Bewirtschaftungsplanes.
Der durch die SGD Nord beauftragte Biotopbetreuer erstellte ergänzend hierzu ein speziell auf die bereits abgebauten Bereiche der Tongrube zugeschnittenes Maßnahmenkonzept.

Für den Naturschutz:
Die Stephan Schmidt KG lieferte eine weitere Voraussetzung zum Gelingen der Aktion, indem sich bereit erklärte, entsprechende Flächen und Gerätschaften zur Verfügung zu stellen.
„Die Unterstützung des Naturschutzes während des laufenden Abbaubetriebes und wie hier auch bei der Wiederherstellung ökologisch wertvoller, ehemaliger Abbaubereiche sind eine Selbstverständlichkeit in unserer Unternehmensgruppe, die auch die Rahmenvereinbarung des Landes mit dem Bundesverband Keramische Rohstoffe und Industrieminerale e.V. (BKRI) zum Schutz von FFH-Arten mitträgt“, betonte Reiner Schmidt während des Ortstermins.

Beispielhafte Zusammenarbeit:
Die Nachhaltigkeit der Maßnahme wird durch die Stephan Schmidt KG, die SGD Nord und den zuständigen Biotopbetreuer gesichert.
Die Stephan Schmidt KG hat sich darüber hinaus spontan dazu bereit erklärt, im Rahmen des laufenden Betriebes in den nächsten 3 – 5 Jahren auch für die Offenhaltung der neu geschaffenen Laichgewässer in den ehemaligen Abbaubereichen zu sorgen.

Dr. Matthias Schlotmann
Geschäftsführer BKRI

Gudrun Schmidt
Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftspolitik